Newsbeitrag vom 24.04.2024

Kontenmigration bei Vivid Money: Bestandskunden müssen aktiv werden, um negative Auswirkungen zu vermeiden

Vivid Money hat damit begonnen, die Bestandskunden vom bisherigen Bankpartner Solaris auf das neue Setup unter der gruppeneigenen Lizenz als E-Geld-Institut zu holen. Die Kunden, deren Konten bei Solaris geführt sind, wurden im Abstand weniger Tage mehrfach per E-Mail angeschrieben und dabei aufgefordert, die Migration ihrer Konten über ein Banner in der App rechtzeitig einzuleiten. Die E-Mails waren in den ersten Sätzen leicht missverständlich formuliert, es gehe darum, "die Vivid-App weiter nutzen" zu können bzw. in anderen Formulierungen, zur neuesten Version der App wechseln, um die Services weiter nutzen zu können. Den betreffenden Bestandskunden wurde auch ein Kündigungsschreiben der Solaris mit einer Vorlaufzeit von zwei Monaten ins Online-Postfach gestellt. In den E-Mails und der Kündigung sind jeweils im Juni liegende Fristen genannt.

Banner zur Migration

Banner auf dem Dashboard der App, "so kannst du die Vivid-App weiter nutzen". Tippt man darauf, gelangt man zur Antragsstrecke für die Migration.

Der Migrationsprozess werde circa zehn Minuten dauern. In der Antragsstrecke sind die allgemeinen und produktspezifischen Geschäftsbedingungen zu bestätigen. Mit der ausdrücklichen Zustimmung der Kunden werden persönliche Dokumente, die im früheren Verifizierungsprozess eingereicht wurden, zum neuen Identifizierungsanbieter Veriff übertragen, was eine erneute Identifizierung in den meisten Fällen erübrigen soll. Die Kunden erhalten eine neue deutsche IBAN und sollen vorhandenes Restguthaben dorthin überweisen. Zu den Lastschrifteinzügen bietet Vivid in Zusammenarbeit mit dem Anbieter Qwist eine Lösung an, bei der diese automatisch aufgelistet werden. Kunden können dabei auswählen, welche Lastschrifteinzüge sie übertragen möchten. Dennoch ist ein Kontoumzug mit Aufwand verbunden, weil es fast immer notwendig ist, einige der Zahlungspartner selbst zu informieren. Umsätze und Kontoauszüge des alten Kontos sollen laut FAQ zur Migration auch auf der neuen Plattform abrufbar sein, bei Zustimmung zur weitgefassten Datenübernahme. Kunden erhalten kostenlosen Ersatz für ihre Karten. Als Anreiz für den Wechsel verspricht Vivid höhere Prozentsätze in den Cashback-Kategorien für zwei Kalendermonate, Kundensupport rund um die Uhr und kostenlose SEPA-Echtzeitüberweisungen.

Daueraufträge und Fremdwährungskonten sind auf der neuen Plattform noch nicht verfügbar. Ähnlich wie bei der Beendigung der Partnerschaft zwischen Vivid und CM-Equity, bei der Kunden ihre Fractional-Investments in Edelmetalle ("Edelmetall-Pocket") verkaufen oder liquidieren lassen mussten, weil es kein Nachfolgeprodukt gab, sind die Kunden mit Fremdwährungsguthaben nun bei der Kontenmigration mit einem Zwangsumtausch in Euro konfrontiert. Bei vorhandenem Fremdwährungsguthaben rät Vivid nämlich, es bei der Migration zu den angezeigten Umrechnungskursen in Euro umtauschen zu lassen oder vorher durch Kartentransaktionen in Fremdwährung auszugeben, weil sich die Konten auf der neuen Plattform zunächst nur in Euro führen lassen. Ein Währungstausch ist allein schon durch den Spread zwischen An- und Verkaufskurs immer mit Kosten verbunden. Die Beeinträchtigungen bei der Kontenmigration ist im Vergleich zum Ende der Partnerschaft mit CM-Equity deutlich geringer, verdeutlichen aber die Probleme, die durch plötzliche Veränderungen bei Finanzprodukten entstehen können, und speziell bei Vivid war in der Vergangenheit kaum etwas über einen längeren Zeitraum unverändert.

Kündigungsschreiben der Solaris

Kündigungsschreiben der Solaris, eingestellt im Profil-Bereich bei "Unterlagen" > "Relationship termination".

Entscheiden sich Kunden gegen die Migration, wird ihr Konto entsprechend der Kündigung zum genannten Datum geschlossen. Auch in diesem Fall sollten die Kunden sich darum kümmern, vor Ablauf der Frist vorhandenes Restguthaben abziehen, da Solaris nach Wirksamwerden der Kündigung eine Kontoführungsgebühr von EUR 1,79 pro Monat und eine mit EUR 10,50 pro Überweisung sehr hohe Überweisungsgebühr erheben wird. Zudem werden nicht übertragene Vermögenswerte in den Bereichen Investments und Kryptowährungen liquidiert. Und Vivid werde dann keinen Support mehr für die dort verbliebenen Bestandskunden leisten.